Hausboot kaufen ohne Krampf und Beulen: Was Sie beim Kauf eines Hausbootes beachten sollten!

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Sie überlegen ein Hausboot zu kaufen und möchten sich einen Überblick über die Thematik verschaffen. Haben Sie es schon einmal erlebt? Sie haben sich etwas tolles geleistet, etwas, worauf Sie sich schon lange gefreut haben. Nun haben Sie es getan, aber es stellt sich ein ganz anderes Gefühl ein, vielleicht eine Mischung aus Unwohlsein, Kaufreue und schlaflose Zeiten in der Nacht. Denke ich an solche Situationen zurück, war die Ursache oft ein unübersichtlicher Prozess, Wissenslücken und unklare Bedingungen.

Dabei geht es um eine der schönsten Sachen der Welt, bald Zeit mit Freunden, Familie oder auch allein auf dem Wasser verbringen zu können. Messen, auf denen Hausboote zum Kauf angeboten werden sind oft ein treffendes Beispiel, wie man es nicht tun sollte. Das Traumhausboot im Blick, träumt man schon vom Glas Wein beim Sonnenuntergang.

hausboot kaufen leitfaden

Der Kauf eines Hausbootes reduziert sich auch nicht nur auf das Hausboot und den Kaufpreis. So steht die Frage, wo soll sich der Liegeplatz für das Hausboot befinden. Hier gibt es eine große Anzahl rechtlicher Regeln zu beachten. Selbst die Frage, ob Sie das Hausboot vermieten wollen oder rein privat nutzen wollen, ob Sie damit fahren oder hauptsächlich am Steg verbleiben wollen ist unterschiedlich zu bewerten. Was machen Sie mit Ihrem Abwasser, können Sie Trinkwasser das ganze Jahr für das Hausboot bekommen?

Bekommen Sie einen fairen Liegeplatzvertrag? Kann es passieren, dass Sie diesen verlassen müssen, wohin dann, was wird aus Investitionen in die Infrastruktur?
Ich habe hier ein paar Informationen zur Thematik "Hausboot kaufen" zusammengestellt, ausgehend von unzähligen Kundengesprächen, von Telefonaten und Mails, die den wirklichen, Ihren, Informationsbedarf deutlich machten.

Hausboot kaufen im Überblick

  1. Was will ich tun: Vermieten oder nicht vermieten ist hier die Frage?
  2. Was benötige ich: Einen Liegeplatz für ein Sportboot oder einen Liegeplatz mit Baugenehmigung?
  3. Soll es ein Liegeplatz in einer Marina oder in einer neuen Anlage sein?
  4. Was ist mit der Infrastruktur, Versorgung mit Wasser und Entsorgung von Abwasser?
  5. Wie man sich bettet: … Wind, Welle, Befestigung
  6. Finanzierung & Steuern
  7. Vom Bau des Hausbootes bis zur Übergabe
  8. Die Vermietung des Hausbootes
  9. Wartung & Service

Vermietung oder Selbstnutzung (Fragen 1 und 2)

Alle Hausboote aus unserer Produktion eignen sich sowohl für die touristische Vermietung als auch zur Selbstnutzung. Wir haben sehr viel Wert auf einfache Bedienung und Robustheit in der Ausführung gelegt. Unsere Boote, insbesondere die 14 m-Klasse halten wir in der Vermietung für nicht zum Fahren geeignet. Den Kunden fehlt es an Übung damit umzugehen und ein hohes Maß an Beschädigung wäre zu verzeichnen, Unmut bei Eignern und Urlaubern die Folge. Aus der Rechtspraxis muss dann entnommen werden, dass für Hausboote, die vermietet werden sollen, in der Regel Baugenehmigungen erforderlich sind. Eine Ausnahme sind z.B. dänische Häfen in der Flensburger Förde, wo dieses anders geregelt ist.

Im selbstgenutzten Bereich ist es etwas einfacher. Die Floating 44, 33 und 25 sind Sportboote im Sinne der „Europäischen Sportbootrichtlinie“ und auch nach deren Vorschriften gebaut. Sie besitzen die sogenannte „Fahreigenschaft“. Sie können also auch in Häfen und Marinas liegen, die die Erlaubnis zum Beherbergen von Sportbooten besitzen. Allerdings ist es nicht ganz einfach, z.B. für ein Floating 44 (14 m lang und 6 m breit) einen attraktiven Liegeplatz zu finden.

Unser Unternehmen ist schon vor vielen Jahren dazu übergegangen, neue Anlagen in einem attraktiven Umfeld zu planen, genehmigen zu lassen und u. U. Steganlagen für die Hausboote zu bauen. (Beispiele für fertig gebaute Anlagen: Goitzsche Resort, Brombachsee & Xanten am Rhein)

brombachsee hausboot

Hafenliegeplatz oder Neubau einer Steganlage (Fragen 3 und 4)

Die Kosten, die zusätzlich zum Kaufpreis des Hausbootes auf Sie zukommen, resultieren aus der Ver- und Entsorgung, sowie der Befestigung Ihres Hausbootes und ggf. der Kostenbeteiligung an einer neuen Steganlage. Dazu kommen Umlagen für den Äquivalenzausgleich im Naturschutzbereich oder auch die anteiligen Kosten des B-Planverfahrens.

Das hat natürlich auch sein Gutes. Im Ergebnis des B-Planverfahrens und der Baugenehmigung haben Sie einen dauerhaft rechtlich genehmigten Liegeplatz. Das spielt auch dann eine erhebliche Rolle, falls Sie das Hausboot einmal veräußern wollen. Es hat sich gezeigt, dass Hausboote auf genehmigten Liegeplätzen deutlich höhere Verkaufspreise erzielen.

Der Liegeplatz in einem Hafen ist per se fertig, das Hausboot muss ohne großen Umbau in die vorhandene Struktur passen. Allerdings wird die Ver- und Entsorgung etwas schwieriger gegenüber einem Neubauvorhaben. Unter Umständen muss ich spezielle Lösungen für Abwasser finden (Membranfilterkärwerk), welches mit deutlich höheren Kosten zu Buche schlägt. Das Trinkwasser kann ein K.O.-Grund für den Ganzjahresbetrieb sein, da die Häfen in der Regel ihr Trinkwasser Ende Oktober abstellen und erst im Frühjahr wieder bereitstellen. Auch ausreichend Elektroenergie ist nicht immer gegeben, so dass hier immer individuelle Lösungen gefunden werden müssen.

Wie man sich bettet: … Wind, Welle, Befestigung

Bei der Planung gehen wir von floating house sehr sensibel mit der Berücksichtigung von Naturgewalten um. Im Neubaubereich lassen wir von einem fachlich anerkannten Büro sogenannte Wind-Welle Gutachten erstellen. Diese sind dann mit Baugrundgutachten und Aussagen zu sich ändernden Wasserständen Planungsgrundlagen für den Ingenieur, der die Planung von Steg und Hausbootbefestigungen verantwortet.

In diesem Zusammenhang gibt es unterschiedliche Befestigungsvarianten, die genau auf diese Gegebenheiten abgestimmt werden. Da sind die „Riesenstoßdämpfer“ (Dualdocker), Befestigung mit Elastomerblöcken oder auch klassisch die Leine am Dalben. Die Art der Befestigung muss ebenfalls vor dem Hausbootkauf klar sein, da die Systeme große Preisunterschiede nach sich ziehen.

Für Extremwetterereignisse gilt aber immer noch, im Zweifel rechtzeitig die Steganlage evakuieren. Übungen mit dem Katastrophenschutz müssen beweisen, dass die Bergung aller Menschen auf der Steganlage auch unter unwirtlichen Bedingungen funktioniert.

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Finanzierung und Steuern

Finanzieren eines Hausbootes geht auf vielen Wegen. Allerdings ist der Gang zur Hausbank nicht immer zielführend, es sei denn man hat freie Grundstücke oder Wohneigentum für die Besicherung.
Wir bieten Ihnen über Partner eine Finanzierung über verschiedene Banken. Der Vorteil liegt auf der Hand, alle Beteiligten wissen worum es geht. Auch sind unsere Kostenzusammenstellungen plausibel (ein wichtiger Grund fürs „Durchschlafen“).

Die gesamte kaufmännische Vorbereitung und die technischen Unterlagen sowieso, werden von uns erledigt. Ein besonderer Fall ist das „Sportboot“. Unter Umständen kann dieses vom Schiffseichamt geeicht werden und mit Hilfe des Eichscheines kann dieses dann in ein Schiffsregister eingetragen werden. Nun könnte über diesen Weg auf dem eingetragenen Schiff eine Schiffshypothek zugunsten der Bank eingetragen werden. Diese stellt ebenfalls eine Banksicherheit dar.

Das Gespräch mit Ihrem Steuerberater sollten Sie suchen, wenn Sie das Hausboot vermieten wollen. Hier geht es um die Rückführung der Mehrwertsteuer oder auch bei gewerblicher Vermietung um die Inanspruchnahme eines IAB nach §7g Einkommenssteuergesetz. Gern können wir Ihnen einen Steuerberater benennen, der auf dem Gebiet mobiler Wirtschaftsgüter, den Hausbooten bewandert und kompetent ist.

Über den Bau des Hausbootes bis zur Übergabe an den Kunden

Nun ist es soweit. Sie können einen Kaufvertrag unterschreiben. Im Idealfall parallel dazu den Liegeplatzvertrag für Ihr Hausboot. Bei uns können Sie den Bauprozess mitverfolgen, er wird fotografisch dokumentiert, oder Sie besuchen die Werft. Etwas aufwendiger ist die Vorbereitung des Transportes. Es handelt sich um Spezialtransporte, die in den meisten Fällen auch noch polizeibegleitet sind. Dem geht eine Streckenprüfung voraus und ein aufwendiges Beantragen der Genehmigung. Letztendlich müssen alle Beteiligte und durchfahrene Landkreise zustimmen.

Am Ziel angekommen wird das Hausboot gekrant, an seinen vorgesehenen Liegeplatz an der Steganlage bugsiert und an der Steganlage befestigt. Hier werden dann die Versorgungsleitungen montiert und der Betrieb geprobt. In Vermietungsobjekten neugebauter Steganlagen lassen wir dann noch eine Trinkwasserprobe prüfen. Wenn alles in Ordnung ist, steht der Übergabe an den Kunden und der Aufnahme der Vermietung nichts mehr im Wege.

schwimmendes haus bau

Wie läuft das mit der Vermietung des Hausbootes?

Neu auf dem Vermietungsmarkt kommen Sie sich vor wie in einem Haifischbecken. Damit Sie sich erst einmal orientieren können, bieten wir Ihnen an, das Hausboot auf der Vermietungsplattform unseres Unternehmens zu platzieren. Sie partizipieren vom Traffic der floating house GmbH und gewinnen so schon Ihre ersten Wiederbucher.

Gern stellen wir Ihnen aber auch solide Agenturen für den Mietmarkt vor. Wenn Sie das Hausboot in einem Hafen vermieten, übernimmt im Normalfall der Hafen den Service, wie Hausmeister für Übergaben/Übernahmen und Reinigung/Wäschewechsel. Bei Neubauanlagen sind wir bei der Suche nach geeigneten Serviceunternehmen behilflich.

Wartung und Service rund um das Hausboot

Es sind nicht viele Dinge, die bei einem Hausboot der Wartung bedürfen. Hier bieten wir Ihnen die „Durchsicht“ an. Weitergehende Wartungen hängen von bestimmten Ausstattungen ab. Wenn Sie z.B. ein Membranfilterklärwerk zur Abwasserentsorgung haben, muss dieses mindestens einmal im Jahr gewartet werden.

Für alle Fragen haben wir einen technischen Kundendienst. In 90% aller Fälle konnte schnell, bereits am Telefon geholfen werden. Sollte doch einmal etwas entzwei gehen, hat die Absicherung der Nutzung des Hausbootes eine hohe Priorität.

Regelmäßig ist auch die Geschäftsführung in den Anlagen unterwegs. Das ist für uns der „heiße Draht“ zum Kunden. Ich würde mich freuen, Sie bei einer dieser Gelegenheiten zu treffen.

Ein Wort zum Schluss:

Sicher sind hier wissenschaftliche Abhandlungen fehl am Platze, leider ist auch jedes Vorhaben irgendwie individuell. Daher lade ich Sie ein, uns in Berlin auf unserem Büroboot zu besuchen oder auch in einem unserer Musterhäuser. Gern steht Ihnen einer der beiden Geschäftsführer für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung. Rufen Sie uns einfach an und vereinbaren einen Termin.

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